Der Juni wird süß....

Auch im Juni werden die Schwarmkontrollen weiterhin wöchentlich durchgeführt und sollten mindestens bis zur Sommersonnenwende konsequent fortgesetzt werden. Bei günstiger Gelegenheit kann der Frühjahrshonig geerntet werden – idealerweise nach der Rapsblüte und möglichst noch vor Beginn der Robinienblüte. Dieser Tipp gilt auch, wenn kein Rapsfeld direkt in der Nähe liegt.

Geerntet wird der Honig nur dann, wenn sein Wassergehalt unter 18% liegt. Zur Kontrolle nutze ich sowohl das Refraktometer als auch die Spritzprobe. Ist das Ergebnis nicht zufriedenstellend, verschiebe ich die Ernte auf einen späteren Zeitpunkt. Besonders die Randwaben enthalten meist den höchsten Feuchtigkeitsanteil. Wurde während der Blütentracht ein zweiter Honigraum aufgesetzt, ist der Honig in der oberen Zarge oft feuchter als darunter. Die Reifung des Honigs erfolgt ausschließlich im Bienenvolk, weshalb Geduld meist zu einem trockeneren Honig führt. Allerdings sollte mit der Ernte nicht zu lange gewartet werden, da Honige wie Löwenzahn- und Rapshonig schnell kristallisieren und dann nicht mehr schleuderfähig sind.

Für die Honigernte verwende ich Bienenfluchten, die am frühen Vormittag eingelegt werden. So kann der Honigraum am Abend des folgenden Tages nahezu ohne Bienen entnommen und zum Schleudern mitgenommen werden. Eine volle Honigzarge kann bis zu 30 kg wiegen. Die Bienenflucht funktioniert nur, wenn ein Absperrgitter verwendet wird und sich keine Brut oder Brutwaben im Honigraum befinden.

Im Schleuderraum werden die Honigwaben mit einer speziellen Entdeckelungsgabel oder einem Heißluftfön geöffnet und anschließend geschleudert. Der Honig fließt durch ein Sieb in das Lagergefäß und wird danach weiterverarbeitet. Die weiteren Verarbeitungsschritte erfordern noch einiges an Arbeit, bevor der Honig abgefüllt und verkauft werden kann (Details zur Honigverarbeitung werde ich auf meiner Homepage separat erläutern).

Nach der Schleuderung bringe ich die leeren Honigräume zurück zu den Bienenständen und setze sie wieder auf die Völker.

Damit sich die Jungvölker weiterhin gut entwickeln, werden sie alle zwei bis drei Wochen wie bereits im Mai beschrieben kontrolliert und gepflegt.