Juli: Sommerhonigernte und Beginn der Spätsommerpfelge

Die Ernte des Sommerhonigs erfolgt nach der Lindenblüte und wird nach dem gleichen Verfahren durchgeführt wie die Frühjahrshonigernte (siehe Juni).

Mit dem 21. Juni, der Sommersonnenwende, werden die Tage allmählich kürzer. Darauf reagieren die Bienenvölker, indem sie ihr Brutnest verkleinern – bei den kräftigen Wirtschaftsvölkern geschieht dies meist früher als bei den schwächeren Jungvölkern.

Während der Aufzucht der Winterbienen im Herbst darf der Varroabefall in den Völkern die kritische Schadensschwelle nicht überschreiten. Deshalb ist es wichtig, bei den Sommerbehandlungen darauf zu achten, dass möglichst wenige Milben im Volk verbleiben. Der Befall lässt sich durch die Auswertung des natürlichen Milbenfalls mittels „Gemülldiagnose“ einschätzen: Das Gemüll wird über einen Zeitraum von 3 bis 5 Tagen mit einer Kunststoffschublade (Windel) im Gitterboden gesammelt. Die Anzahl der gefundenen Milben wird durch die Anzahl der Tage geteilt, sodass der tägliche Milbentotenfall ermittelt wird. Im Juli sollte dieser Wert bei Wirtschaftsvölkern 10 Milben pro Tag nicht überschreiten. Wird dieser Grenzwert überschritten, ist eine Behandlung notwendig, da die Belastung im Herbst sonst deutlich ansteigen würde.

Grundsätzlich gilt: Es wird nur nach einer klaren Diagnose behandelt und ausschließlich dann, wenn die Schadensschwelle überschritten ist. Nach jeder Behandlung sollte der Erfolg überprüft werden. Für mich ist entscheidend: Nicht die Anzahl der abgefallenen Milben ist ausschlaggebend, sondern wie viele Milben im Volk verbleiben und sich weiter vermehren können. Wer diesen Grundsatz beachtet, hat die Varroamilbe gut unter Kontrolle.

Die Varroabehandlungen führe ich im Rahmen der Spätsommer- und Herbstpflege durch. Für die Wirtschaftsvölker stehen zwei Vorgehensweisen zur Verfügung: Das „Teilen und behandeln“-Konzept starte ich Ende Juli direkt nach der Sommerhonigernte und folge einem festen Zeitplan (Details dazu unter „Nützliches“). Alternativ gibt es die „Spätsommerpflege in vier Schritten“, die ich bei einigen Völkern erst gegen Ende August anwende (siehe August).

Die Jungvölker werden weiterhin alle zwei bis drei Wochen kontrolliert und wie bereits im Mai und Juni beschrieben gepflegt.