Was ist im Januar an den Völkern zu tun:

Da die Völker richtig auf die Überwinterung vorbereitet wurden: Nichts!

Im Januar sind bei den Bienenvölkern normalerweise keine besonderen Maßnahmen erforderlich, vorausgesetzt, sie wurden im Herbst sorgfältig auf die Überwinterung vorbereitet. Dennoch schaue ich gelegentlich nach meinen Völkern, um sicherzustellen, dass alles unverändert ist. Dabei kontrolliere ich, ob die Deckel, die mit Steinen beschwert wurden, noch fest aufliegen und ob die Fluglöcher frei sind. Ist das Flugloch im Dezember weit geöffnet worden und schützt ein Mäusegitter vor dem Eindringen von Spitz-, Feld- und Hausmäusen, bleibt es in der Regel unverstopft und die Bienen können tote Artgenossen selbstständig entfernen.

Zusätzlich überprüfe ich mit einer Kofferwaage das Gewicht der einzelnen Beuten. Daraus kann ich abschätzen, wie viel Futtervorrat noch vorhanden ist und wie hoch der Verbrauch der Völker ist. Im Winter benötigen brutfreie Völker täglich etwa 60 bis 80 Gramm Futter, während Völker mit Brut zwischen 120 und 150 Gramm verbrauchen. Ab dem 21. Dezember, der Wintersonnenwende, beginnen manche Völker bereits wieder mit kleinen Brutnestern, was sich zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht deutlich auf den Futterverbrauch auswirkt.

Meine Bienenvölker sitzen im Winter und Frühjahr stets über einem offenen Gitterboden. Im Winter 2022/2023 habe ich einige Völker nicht nur unten, sondern auch oben „kalt“ überwintert – das heißt, mit einer Leerzarge als zusätzliche Isolierung. Dabei konnte ich feststellen, dass diese Methode die Überwinterung nicht negativ beeinflusst hat. Bienen wärmen nämlich nicht die Beute, sondern nur ihren eigenen Körper! Die früher verbreitete Ansicht, man müsse die Beuten warm einpacken, gilt heute als überholt und ist durch wissenschaftliche Untersuchungen widerlegt. Für mich trifft daher das Motto zu: „Kalte Füße und ein kühler Kopf sorgen im Frühjahr für einen vollen Honigtopf!“

Bienen und Natur
im Januar