Arbeiten im Februar

Auch im Februar ist an den Völkern wenig zu tun!

Ich achte weiterhin darauf, dass meine Bienenvölker stets über ausreichend Futter verfügen. Zur Kontrolle des Vorrats hebe ich die Beuten mit einer Kofferwaage von hinten an. Mithilfe der so ermittelten Werte kann ich für mein Beutensystem die vorhandene Futtermenge schnell abschätzen (siehe "Nützliches"). Sollte mir ein Volk ungewöhnlich leicht erscheinen, öffne ich es – abhängig von der Wetterlage – und ermittle die Futtermenge präzise mit der Liebefelder Schätzmethode.

Wenn beim Blick unter die Folie und rund um den Bienensitz wenig oder gar kein verdeckeltes Futter sichtbar ist, bestätigt sich meist der Verdacht auf einen zu geringen Vorrat. In diesem Fall ziehe ich die Waben und ermittle die genaue Futtermenge.

Dazu teile ich jede Wabenseite gedanklich in acht gleich große Abschnitte (alternativ kann ein Schätzrähmchen verwendet werden) und prüfe, wie viel Futter sich auf jeder Seite befindet. Nach der Durchsicht aller Waben addiere ich die gezählten Abschnitte; die Summe ergibt den aktuellen Futtervorrat. Bei Zanderwaben entspricht ein Achtel etwa 125 Gramm Futter. Anschließend überlege ich, wie lange der Vorrat noch ausreichen wird.

Gerade gegen Ende des Winters kann ungünstiges Wetter den Futterverbrauch eines starken Volkes auf über 2 kg pro Woche steigen lassen, wodurch schnell Futtermangel entstehen kann. Das Verhungern im zeitigen Frühjahr zählt nach der Varroose zu den häufigsten Gründen für das Absterben von Bienenvölkern.

Grundsätzlich sollte vermieden werden, dass eine Frühjahrsfütterung notwendig wird. Die beste Vorsorge ist, die Völker bereits im Herbst mit ausreichend Futter einzuwintern (siehe Oktober).

Für eine Notfütterung im Frühjahr eignet sich Honig, wobei ausschließlich eigener und einwandfreier Honig verwendet werden sollte. Steht dieser nicht zur Verfügung und sind auch keine Futterwaben vorhanden, kann fester Futterteig verwendet werden. Ein dünner Fladen wird einfach unter die Folie gelegt und mit dem umgedrehten Innendeckel bedeckt, dessen Höhlung nach unten zeigt. Damit die Bienen den Futterteig verwerten können, benötigen sie Wasser – daher sollte Flugwetter herrschen.

Eine weitere Möglichkeit, die ohne Wabenziehen auskommt und bei der die Bienen kein Wasser holen müssen, ist die Flüssigfütterung von unten. Hierbei wird eine flache, mit Zuckerwasser oder Sirup gefüllte Schale direkt unter den Bienensitz auf den Gitterboden gestellt. Je nach Größe fasst die Schale bis zu zwei Liter Flüssigkeit. Schwimmhilfen wie Korken, trockenes Laub, kleine Zweige oder Schaumglasgranulat verhindern das Ertrinken und dienen als Ausstiegshilfe. Selbst bei niedrigen Temperaturen sammeln sich die Bienen nach kurzer Zeit auf der Schwimmhilfe und nehmen das Futter auf.

Bei der Fütterung von unten ist Vorsicht geboten, da bei Flugwetter Räuberei entstehen kann. Ein zuvor verengtes Flugloch hilft, dies zu verhindern. Bei Flugbetrieb empfiehlt sich die Fütterung von oben oder von der Seite, zum Beispiel mit einer Futtertasche direkt am Bienensitz