August: Spätsommerpflege und Fütterung

Im August herrscht meist Trachtmangel, weshalb alle Arbeiten so gestaltet werden müssen, dass keine Räuberei unter den Völkern ausbricht. Deshalb empfiehlt es sich, die Bienenstände vorzugsweise in den Abendstunden zu besuchen.

Bereits seit Juli haben die Wirtschaftsvölker ihr Brutnest verkleinert und sich in den oberen Brutraum zurückgezogen. Aus diesem Grund beginne ich das zweite Spätsommerpflege-Konzept meist erst gegen Ende August. Die Völker, die nicht nach dem „Teilen und Behandeln“-Verfahren geführt wurden, werden klassisch in vier Schritten gepflegt: Einengen, Behandeln, Füttern, Behandeln (siehe Nützliches).

Die Behandlung wird nur bei sommerlich warmem und trockenem Wetter begonnen, da die Dispenser nur unter diesen Bedingungen innerhalb der vorgesehenen Zeit vollständig entleert werden. Nach Abschluss der Behandlung kontrolliere ich den Milbenabfall, indem ich die Windel bei jedem Volk entferne und die gefallenen Milben zähle. Idealerweise sollten etwa 20% der zuvor per Gemülldiagnose geschätzten Gesamtmilbenzahl abgefallen sein. Ist dies nicht der Fall, muss die Behandlung wiederholt werden. Nach einer erfolgreichen Behandlung entferne ich das Behandlungsmaterial und beginne mit der Fütterung mithilfe von Futterbehältern, die jeweils 8 Liter fassen. Nach einigen Tagen überprüfe ich die Futteraufnahme und fülle dort nach, wo mehr Sirup zu Winterfutter verarbeitet werden soll.

Für die „TuB“-Völker steht nun die Behandlung des brutfreien "Brutlings" an. Die Fütterung erfolgt erst, wenn sicher ist, dass die nachgezogene Königin in Eiablage ist, was in über 90% der Fälle zutrifft. Hierfür verwende ich, wie auch bei den Fluglingen, eine spezielle Futtertasche.

Als Futter verwende ich bei allen Völkern Weizenstärkesirup (oder Apiinvert) aus dem regionalen Imkereibedarf. Dieser Sirup enthält 75% Zucker und bei der Verfütterung gilt: Aus 1 Liter (entspricht 1,4 kg) Sirup entsteht etwa 1 kg Winterfutter.

Die bei der Spätsommerpflege anfallenden Altwaben werden zeitnah eingeschmolzen, um das Wachs zu gewinnen.

Bei den meisten meiner Jungvölker ist im August wegen des geringen Varroabefalls noch keine Behandlung notwendig. So werden Bienen und Brut geschont, und falls erforderlich, beginne ich erst im September mit der Behandlung. Bis dahin beobachte ich die Jungvölker weiterhin, erweitere sie bei Bedarf und füttere nach. Die vollständige Winterfütterung erfolgt erst Ende September, da die Jungvölker zu diesem Zeitpunkt noch deutlich mehr Brut haben als die Altvölker und eine zu frühe, umfangreiche Futtergabe die Brutflächen zu stark einschränken würde.