Der April bringt mich ins "Schwärmen"

Im April setzt die Blütezeit richtig ein, und die Bienenvölker entwickeln sich stetig weiter – selbst wenn es noch einmal kälter wird.

Bevor die erste große Tracht beginnt, wird der Honigraum über das Absperrgitter aufgesetzt. Die Kirschblüte dient dabei als Signal für den richtigen Zeitpunkt.

Alle meine Völker sitzen seit der Blüte der Salweide (siehe März) auf zwei Zargen. Zur Kirschblüte entferne ich die äußeren Waben mit überschüssigem Winterfutter aus der oberen Brutraumzarge und schaffe Platz für den Drohnenrahmen. Dieser besteht aus einem ungedrahteten Rähmchen und wird an Position 2 oder 9 eingesetzt. Zusätzlich hänge ich eine Mittelwand zwischen zwei Brutwaben, sodass diese schnell ausgebaut und als Brutnest genutzt wird. Dadurch wird das Brutnest in der oberen Zarge verbreitert und die Bienen nehmen den Honigraum besser an. Für den Honigraum verwende ich hauptsächlich helle, unbebrütete, ausgebaute Waben in der Mitte und Mittelwände an den Seiten. Falls keine ausgebauten Waben mehr vorhanden sind, können auch nur Mittelwände eingesetzt werden.

Die im März sanierten schwächeren Völker, die vier bis fünf Wochen zuvor über Absperrgitter auf starke Völker gesetzt wurden, werden nun an einen neuen Standort gebracht. Sie erhalten den Honigraum als zweite Zarge über das Absperrgitter, und etwas später wird der zweite Brutraum darunter gesetzt. Alternativ können die Doppelvölker auch vor Ort getrennt werden: Das stärkere Volk wird zur Seite gestellt, das obere bleibt am Platz und erhält die Flugbienen des Doppelvolkes.

Ab Mitte April ist es wichtig, wöchentlich auf Schwarmtrieb zu kontrollieren. Ich lasse meine Völker grundsätzlich nicht schwärmen, da ein Schwarm ohne imkerliche Unterstützung in freier Natur keine Überlebenschance hat und eingehen würde. Besonders die kräftigen Völker zeigen von Mitte April bis zur Sommersonnenwende immer wieder Schwarmneigung, die ich mit gezielten imkerlichen Maßnahmen unterbinde (siehe Übersicht Wirtschaftsvölker). Zur Schwarmkontrolle nutze ich die „Kippkontrolle“, die sich dafür aus meiner Sicht bestens eignet. Bislang ist mir glücklicherweise noch kein Schwarm verloren gegangen.

Etwa drei Wochen nach dem Einhängen des Drohnenrahmens wird die darin angelegte Drohnenbrut ausgeschnitten und das leere Rähmchen direkt wieder eingesetzt. Das Entfernen der verdeckelten Drohnenbrut hilft, die Vermehrung der Varroamilbe einzudämmen, da diese bevorzugt Drohnenbrut befällt. Zusätzlich wird dadurch der Schwarmtrieb reduziert und es kann wertvolles Wachs gewonnen werden. Bei guter Volksentwicklung nutze ich diesen Eingriff auch zum ersten „Schröpfen“ der stärkeren Völker; die schwächeren Völker werden erst im Mai geschröpft. Durch das Schröpfen wird ebenfalls der Schwarmtrieb gemindert und es entstehen neue, junge Völker.